Jasminöl selber machen

Der Garten ist ein anderer Himmel mit Sternen aus Blumen

Persisches Sprichwort

Mit dem Titel „Taht el Yasmina fellil“ widmet der „Frank Sinatra Tunesiens” Hédi Jouini der Jasminblüte sogar ein Lied. Er singt davon, wie er eines Nachts an einen Jasminbaum gelehnt sein Oud, ein gitarrenähnliches Instrument stimmt. Es ist eine sternenklare Nacht, nur eine sommerlich frische Brise und der Duft der Blüten leisten ihm Gesellschaft. 

Gebündelt tragen Einheimische und Touristen gleichermaßen diesen Duft bei sich, wenn sie sich ein traditionelles Jasminsträußchen (Mechmoum) kaufen. Der Frühling läutet in Tunesien die Duftsaison für viele Familien ein, die die Kunst der Destillation von ihren Vorfahren geerbt haben. Eine Tradition, die es seit jeher erlaubt, die vielfältigen aromatischen und medizinischen Vorzüge von duftenden Pflanzen zu pflegen.

Das bezaubernde Aroma des Jasmins hat seinen Ursprung eigentlich weit entfernt von Tunesien. Tatsächlich handelt es sich um eine subtropische Pflanze, die in Indien und in Südostasien (Jasminum Sambac) wächst.

Jasminöl und die Essenz der Blüten werden bei der Herstellung sinnlicher Parfums verwendet. Die Jasminblüten werden von Hand in der Nacht oder am frühen Morgen geerntet, bevor die Sonne aufgeht, damit die größtmögliche Menge an ätherischem Öl gewonnen werden kann. Jasmin hat ein langanhaltendes kräftiges Aroma, so genügt ein Tropfen auf etwa 30 ml pflanzlichem Öl.

Reines Öl ist sehr teuer. Wird es preisgünstig angeboten, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein synthetisch hergestelltes Produkt.

Beim nächsten Tripp nach Tunesien werde ich mir mit großer Sicherheit Jasminblüten mitbringen und selbst ausprobieren, den Duft des nordafrikanischen Landes selbst zu konservieren.

Warum solltest du Jasminöl selber machen?

Jasminöl im Handel ist sehr teuer. Findest du eine günstige Variante, ist diese meist synthetisch hergestellt. Bei deinem eigenen Öl kannst du sicher sein, dass es frei von Pestiziden ist und damit sorglos für Masken, Peelings, Massagen, Hautcremes, Parfums, Kompressen und im Badewasser benutzt werden kann. Genau wie selbstgemachtes Lavendelöl, ist das eigenproduzierte Blütenöl auch ein schönes Geschenk für die Liebsten.

Wirkung von Jasminöl

Jasmin wird in Cremes, Badezusätzen und Gesichtsmasken vorzugsweise für trockene, empfindliche Haut verwendet. Bei einer Massage hilft ein mit Jasmin gemischtes Öl, Glieder- und Muskelschmerzen zu reduzieren.

Als Aromatherapie

Jasmin wird seit jüngster Zeit auch in der Aromatherapie angewendet. Dies liegt wohl an den natürlichen Heilstoffen der Jasminblüte: Sie lindert Depressionen, Erschöpfung und starken Stress. Dafür lässt das betörende Jasminöl die Laune steigen! Auch in den Wechseljahren oder bei Menstruationsbeschwerden kann das Jasminöl die typischen Symptome lindern und deine Muskeln entspannen.

Für die Haut

Auf der Haut lindert das aphrodisierende Jasminöl Juckreiz und andere Hautentzündungen. Du kannst ein paar Tropfen in dein Badewasser oder zu einem Massageöl dazugeben. Besonders trockene Haut wird durch die sinnliche und sanfte Eigenschaft des Öls beruhigt.

Welche Zutaten brauchst du?

Aromatische Öle selbst zu machen ist denkbar einfach. Für die Herstellung vom Jasminöl brauchst du drei Zutaten: Eine Kopfnote, eine Basisnote und eine Herznote. Die Kopfnote ist der süße Duft der Jasminblüte. Für die Basisnote nimmst du ein langanhaltendes, neutrales Öl, wie Mandelöl oder Sonnenblumenöl. Als Herznote kannst du einen weiteren Duft verwenden, wie Zimt- oder Kardamom-Öl, das mit Jasmin eine sinnlich duftende Symphonie ergibt!

Welches Equipment brauchst du?

  • Getrocknete oder frische Jasminblätter,
  • neutrales Öl (z.B. Mandel- oder Sonnenblumenöl, etc.),
  • einen Topf,
  • einen Herd,
  • ein Geschirrtuch,
  • einen Löffel,
  • hitzebeständige Flaschen oder Einmachglas 
  • einen Trichter

Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs eigene Jasminöl

Zwei Methoden, um eigenes Jasminöl selber zu machen:

Möglichkeit 1 in Einzelschritten

  1. Pflücke die Jasminblüten und säubere vorsichtig die Blütenblätter.
  2. Lasse die Blütenblätter auf einem Handtuch trocknen.
  3. Gib die Blüten in einen Topf und füge ausreichend Öl hinzu, bis die Blütenblätter vollständig bedeckt sind.
  4. Erhitze das Öl und die Blüten und rühre das Öl regelmäßig um.
  5. Lasse die Blütenblätter auf mittlerer Temperatur fünf Minuten köcheln und rühre immer wieder um.
  6. Nimm den Topf vom Herd und lasse das Öl abkühlen.
  7. Sobald das Öl abgekühlt ist, kannst du ein paar Tropfen vom Zimtöl hinzugeben.
  8. Seihe das Öl dann über ein Handtuch ab und gib es in ein Einmachglas.

Möglichkeit 2 in Einzelschritten

Diese Variante kommt ohne Erhitzen aus, wobei der Prozess länger dauert und somit mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ich rate dir, selbst auszuprobieren, mit welcher Methode du das beste Jasminöl für dich herstellen kannst!

  1. Pflücke die Jasminblüten am Morgen, wenn die Blüten noch frisch und wach sind.
  2. Lege die Blüten für eine Stunde zum Trocknen auf ein Handtuch in deiner Küche.
  3. Entstaube die Blüten mit einem weichen Pinsel.
  4. Nimm das Einmachglas zur Hand und füge eine Tasse Blüten mit einer Tasse Mandelöl hinzu.
  5. Schließe das Glas fest und stelle es für zwei Wochen auf die Fensterbank.
  6. Schüttele das Glas täglich!
  7. Nach zwei Wochen nimmst du ein Geschirrtuch und lässt das Öl abseihen.
  8. Möchtest du einen stärkeren Duft erhalten, kannst du das abgeseihte Öl mit einer Tasse frischer Jasminblüten in das Glas geben und für weitere zwei Wochen auf die Fensterbank stellen.
  9. Das fertige Jasminöl füllst du mithilfe eines Trichters in ein lichtbeständiges Fläschchen um. Es ist für rund sechs Monate haltbar!
  10. Bei Bedarf kannst du Zimt- oder Kardamom-Öl hinzugeben!

Hast du Lust auf mehr bekommen? Dann schau doch mal rein, wie du Seifen selber machst!  

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