Lavendelöl selber machen

Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat.

Johann Wolfgang von Goethe

Warum solltest du Lavendelöl selber machen?

Natürliches Lavendelöl ist frei von Pestiziden, da biologisch angebaute Lavendelblüten verwendet werden. Für selbstgemachte Masken, Peelings, Massagen, Bäder, Cremes, Parfüms und Kompressen kannst du Lavendel wunderbar einsetzen! All dies ist nicht nur günstiger hergestellt als gekauft. Auch sparst du die Plastikverpackung und ihre Entsorgung! Außerdem finde ich, dass die Herstellung des eigenen Lavendelöls schlichtweg etwas Besonderes ist und sich damit auch als Geschenk für Mutter, Tochter oder Freundin gut macht!

Anwendungsbereiche und Wirkung von Lavendelöl

Das wohlduftende Lavendelöl wirkt auf unseren Körper heilend, antibakteriell und entzündungshemmend. Es hat eine stark beruhigende Wirkung auf Körper, Geist und Seele!

Neben den klassischen Anwendungsgebieten als Parfum und Duftwasser ist Lavendelöl ein vielseitig einsetzbares Mittel in der Aromatherapie. Besonders bei Schlafproblemen und Kopfschmerzen wird Lavendelöl als Raumduft oder Auflage angewendet. Für eine entspannende Duftkompresse tränken Sie ein kleines Tuch mit kaltem Wasser und träufeln zwei Tropfen Lavendel- und vier Tropfen Pfefferminzöl darauf. Dann das Tuch auf die Stirn legen und tief durchatmen. Wenige Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen oder ein warmes Bad mit Lavendelzusatz helfen beim Einschlafen. Mit seiner kühlenden, antiseptischen Wirkung kann es auch bei Insektenstichen und leichtem Sonnenbrand eingesetzt werden. Man tupft es einfach mit einem sauberen Lappen auf die betroffenen Hautstellen.

In der Küche kannst du Lavendelöl zum Aromatisieren von Speisen und Getränken verwenden. Aber Achtung: Ätherische Öle können bei Asthmatikern, Allergikern und Personen mit eingeschränkter Lungenfunktion gesundheitliche Probleme hervorrufen. Auch Säuglinge sollten nicht in direkten Kontakt mit ätherischen Ölen kommen.

Als Aromatherapie

In der Aromatherapie wird das frisch duftende Lavendelöl zur Behandlung von starken Angstzuständen, Pilzinfektionen, Haarausfall sowie Wunden eingesetzt. Depressionen, Alpträume, Menstruationsbeschwerden und Allergien können ebenfalls mit dem regelmäßigen Einsetzen von Lavendelöl gelindert werden.

Für die Anwendung nimmst du ein paar Tropfen Lavendelöl und mischst es mit einem neutralen Basisöl wie Mandelöl oder Olivenöl. Tupfe ein paar Tropfen sanft auf deine Schläfen oder die Innenseiten deiner Handgelenke. Auch kannst du ein paar Tropfen vom Lavendelöl mit kochendem Wasser vermengen und einatmen. Dies beruhigt besonders gut vorm Einschlafen und fördert den Schlaf!

Für die Haut

Auf der Haut sollte das Öl immer mit einem neutralen Basisöl vermengt werden. Dann kannst du es unbesorgt als Creme, Parfüm oder Deo verwenden. Auch im Shampoo hilft das Öl, deine Haut zu heilen und sie zu reinigen.

Welche Zutaten und Equipment brauchst du?

Für die Herstellung von Lavendelöl gibt es zwei Möglichkeiten. Du kannst das Lavendelöl durch Einlegen oder Destillieren kreieren. Während das Destillieren von Lavendel sehr schnell von der Hand geht, benötigst du für das Einlegen etwas Geduld. Das Einlegen hat jedoch den Vorteil, dass du keinen Destillationsapparat benötigst und damit Geld sparst! Für welche Methode du dich letzten Endes entscheidest, bleibt natürlich ganz dir überlassen! Hier erfährst du, welches Material du für das Einlegen benötigst:  

  • Getrockneter oder frischer Lavendel
  • neutrales Öl (z.B. Mandel- oder Sonnenblumenöl, etc.),
  • einen Topf,
  • einen Herd,
  • ein Geschirrtuch,
  • einen Löffel,
  • hitzebeständige Flaschen oder Einmachglas 
  • einen Trichter

Am besten eignen sich übrigens Lavendelblüten, die im Frühsommer geerntet werden. Ernte die Blüten möglichst an einem sonnigen Tag, da die Blüten den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen besitzen. Zuhause kannst du sie entweder frisch für dein organisches Lavendelöl verwenden oder sie zum Trocknen auf die Fensterbank legen. Auch kannst du die Lavendelzweige bündeln und an einem Faden an einem warmen Ort zum Trocknen kopfüber aufhängen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs eigene Lavendelöl

Dein Lavendelöl lässt sich am besten aus getrockneten Lavendelblüten herstellen. Dies hat seine Gründe: Das Öl wird nicht so schnell ranzig wie bei frischem Lavendel und du erhältst ein angenehmes, intensives Aroma! Das beste Aroma steckt außerdem in den Blüten und nicht in den Blättern! Sammele daher so viele Lavendelblüten wie du kannst!

Lavendel trocknen und bröseln

Damit dein Öl auch nach einigen Wochen noch intensiv und frisch riecht, verwendest du am besten getrocknete Blütenblätter. Ist der Lavendel trocken, kannst du ihn ganz leicht zwischen den Fingern zerbröseln. Gib den Lavendel in ein Glas.

Lavendel mit Öl übergießen

Hast du das gewünschte Basisöl zur Hand, kannst du das Öl nun über den Lavendel gießen, sodass er vollständig bedeckt ist. Achte jedoch darauf, dass noch 1-2 cm Platz im Glas ist, da sich der Lavendel noch ausdehnt. Verschließe das Glas luftdicht, sodass keine Luft von außen hineintreten kann.

Lavendel ziehen lassen

Es gibt auch hier wieder zwei Möglichkeiten: Du kannst den Lavendel im Sonnenlicht für mehrere Wochen (3-6 Wochen) ziehen lassen oder ein Wasserbad verwenden. Für das Wasserbad nimmst du einen Topf mit Wasser und lässt es kochen. Nach dem Kochvorgang kannst du

Basis-Lavendelöl zum Baden

  • 1 Handvoll Lavendelblüten
  • 1/2 l Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl)

Übergieße die Lavendelblüten mit dem Pflanzenöl und fülle die Mischung in eine leere Weinflasche. Verschließe die Flasche gut und lasse sie drei bis vier Wochen an einem sonnigen Platz stehen. Dann filtere den Inhalt ab.

Lavendelöl für deine Haut

Die getrockneten Lavendelblüten in ein verschließbares Glas füllen und leicht andrücken. Pflanzenöl dazugeben bis alle Blüten vollständig mit Öl bedeckt sind. Das Glas verschließen und bei Zimmertemperatur an einem sonnigen Ort aufbewahren. Das Glas täglich sanft schütteln damit sich die Wirkstoffe besser lösen und Schimmelbildung vorgebeugt wird. Nach vier bis sechs Wochen das Öl abseihen und in Braunglasflaschen füllen. An einem kühlen und lichtgeschützten Ort aufbewahren.

Mandel-Lavendelöl

Wenn möglich, greife zu frischem Lavendel. Er verleiht dem Lavendelöl einen viel intensiveren Geschmack und Duft.

Zutaten

  • 20 Gramm Lavendel
  • ½ L Mandelöl

Zubereitung

Reibe den Lavendel zwischen deinen Händen. So wird das ätherische Öl freigesetzt. Erwärme das Öl bis es lauwarm ist. Gieße das Öl über die Pflanzenteile ins Glas. Der Lavendel muss vollständig bedeckt sein. Rühre das Gemisch mit einem Holzlöffel um. Verschließe den Behälter luftdicht und lass dein Lavendelöl an einem warmen Ort ruhen. Achtung: Nicht in die direkte Sonne stellen. Nach einem Monat kannst du die Pflanzenteile aus deinem selbstgemachten Lavendelöl abseihen. Fülle es in kleine Fläschchen ab.

Wusstest du, dass du aus Lavendelblüten auch wunderbar Seife herstellen kannst? Wie das geht, erfährst du hier!

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