Die ersten Araber zogen als Nomaden durch die trockenen Wüsten Nordafrikas von Oase zu Oase zogen. Ihre Herden und Kamele waren Transportmittel, Handelsware und gleichzeitig wichtigste Quelle frischer Nahrung. Vermutlich ist die arabische Küche noch heute stark von Fleisch und haltbaren Lebensmitteln geprägt. Getrocknete Früchte wie Datteln, die bekanntlich auch “Brot der Wüste”, genannt werden und Hülsenfrüchte sowie Gewürze waren ihr Handelsgut und Proviant zugleich. Auch heute noch spielen Hülsenfrüchte wie beispielsweise Kichererbsen in Eintöpfen Schmorgerichten, in Form von Hummus (Kichererbsenpüree) oder Falafel eine wichtige Rolle in der arabischen Küche.
Ein typisch tunesisches Gericht, in dem Kichererbsen die Hauptrolle spielen, ist der herzhafte und sehr sättigende Frühstückseintopf Lablabi. Auch Couscous und Suppen werden oft mit Kichererbsen zubereitet. Da die Tunesier bekanntermaßen auch gern Frittiertes essen, nehmen wir in diesem Artikel mal Falafel unter die Lupe, obgleich sich hier bezüglich der genauen Herkunft die Geister scheiden. Syrien, Libanon, Ägypten oder Israel? Egal! Falafel erfreuen sich auch in Deutschland großer Beliebtheit.
Falafel sind vor allem als Snack oder kleinen Imbiss unterwegs sehr beliebt. Doch bei gekauften Falafel weißt du oft nicht, wie viele Konservierungsstoffen drin stecken. Aus diesem Grund kannst du Falafel auch ganz einfach in deiner eigenen Küche zubereiten.
Herkunft und Merkmale
Wie schon erwähnt ist die Falafel kein typisch tunesisches Gericht. Sie ist herzhaft und sättigt sehr gut. Bei der klassischen Falafel kommen Kichererbsen zum Einsatz. Die ballaststoffreichen Hülsenfrüchte spielen allgemein eine sehr wichtige Rolle in der tunesischen Küche. Frittierte Speisen dürfen in Tunesien nicht auf der Speisekarte fehlen und dabei bietet sich die Falafel hervorragend an.
Kicherebsen sind gesund und reich an Ballaststoffen, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Außerdem sagt man ihnen einen guten Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System nach. Die Hülsenfrüchte sind reich an B-Vitaminen und Eiweiß. Daher sind sie auch ein wichtiges Nahrungsmittel für Vegetarier und Veganer. Zusammen mit vollwertigen Kohlenhydraten und Gemüse, garantieren sie ein ausgeglichene Ernährung. Des Weiteren sind sie glutenfrei.
Warum Falafel selber machen?
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei den enthaltenden Kichererbsen um eine hervorragende Proteinquelle, die dazu noch vegan und natürlich ist. Darüber hinaus sättigen Kichererbsen sehr gut und liefern andere wichtige Nährstoffe. Wenn du sonst von Kichererbsen nicht so angetan bist, dann wird sich das in einer Falafel sicherlich ändern.
Falafel kannst du zu Hause ganz einfach selbst machen und weißt genau was enthalten ist. Zudem schmecken frische Falafel immer noch am besten!
Zutaten
Falafel selber zu machen ist super einfach und die Zutaten auch überschaubar. In jedem Fall werden Kichererbsen benötigt. Es kommen alternativ aber auch andere Hülsenfrüchte in Frage. Gerne werden beispielsweise auch Linsen verwendet. Ergänzend kann auch – sofern du einen Entsafter hast – Gemüsetrester hinzugegeben werden. Bewusster kannst du mit Lebensmitteln gar nicht umgehen. Außerdem führen die geschmackvollen trockenen, feinen Gemüsestückchen zu sehr interessanten Kombinationen.
Neben den Hauptbestandteilen kommt es vor allem auf die Gewürze an. Diese verleihen der Falafel ihren Geschmack. Minze, Zitrone, Kreuzkümmel, Knoblauch etc. dürfen daher auf keinen Fall fehlen. Die benötigten Gewürze unterscheiden sich jedoch je nach Rezept. Auch frische Frühlingszwiebeln passen hervorragend in eine Falafel. Grundsätzlich gilt: Um Abwechslung in deine Falafel zu bringen, sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Falafel richtig selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im Folgenden findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du ganz einfach Falafel selbst machen kannst. Dafür solltest du dir alle wichtigen Zutaten bereitlegen.
Getrocknete Hülsenfrüchte einweichen
Bevor du überhaupt mit der Herstellung deiner eigenen Falafel beginnen kannst, musst du die Kichererbsen für mindestens 12 Stunden einweichen lassen. Notfalls kannst du aber auch Kichererbsen aus dem Glas verwenden, wenn es mal schnell gehen muss.
Falafel-Masse zubereiten
Gieß die Kichererbsen ab und gib die anderen Zutaten hinzu. Verarbeite alles nach Belieben mit Kräutern und Gewürzen in einer Küchenmaschine zu einer cremigen Masse.
Falafel-Bällchen formen
Anschließend müssen die Bällchen geformt werden, damit die Falafel am Ende die klassische runde Form haben.
Wenn du regelmäßig Falafel machst, empfiehlt sich ein sogenannter Falafellöffel, mit dem sich die Falafel ganz einfach in eine runde Form bringen lassen. Der Löffel hat eine tiefe Kuhle, für die runde Form der Falafel. So kannst du im Handumdrehen kleine Bällchen formen. Alternativ tun es aber auch ein Eisportionierer oder ein Esslöffel.
Wenn du die Falafel mit der Hand formst, solltest du die Hände anfeuchten, damit der Teig nicht an deinen Handflächen haftet.
Falafel frittieren
Anschließend müssen die Falafel nur noch frittiert werden. Wenn du keine (Heißluft-)Fritteuse hast, kannst du auch einen Topf mit heißem Öl nutzen. Darin müssen die Falafel etwa drei Minuten ausgebacken werden, bis sie goldbraun sind. Dabei sollten sie mehrfach gewendet werden. Ich lasse sie anschließend auf einem Küchenkrepp abtropfen – dann sind die Falafel auch schon fertig und können serviert werden.
Falafel richtig servieren
Zu Falafel werden meist die Sesampaste Tahini, frischer Salat und Fladenbrot gereicht. Wie du Fladenbrot auch ganz einfach selber machen kannst, findest du hier. Nicht verwunderlich also, dass Falafel oftmals auch einen adäquaten Dönerersatz darstellen.
Falafel werden jedoch auch gerne als Fingerfood serviert oder in Kombination mit einem leckeren Salat.
Sechs Falafel Rezepte
Traditionelle Falafel
Wie bereits geschildert werden klassische Falafel in der Pfanne oder Fritteuse zubereitet und trockene Kichererbsen werden in der Zubereitung zunächst aufgeweicht. Das nimmt bei der traditionellen Variante durchaus einige Zeit in Anspruch.
Auf dem Blog von Jacey Derouich wird alles über die traditionelle Falafel erklärt. Nach dieser Rezeptvariante kommen vor allem typisch tunesische Gewürze zum Einsatz, Knoblauch darf in keinem Fall fehlen.
Falafel aus dem Ofen
Wenn es etwas gesünder sein darf, kannst du Falafel auch gerne im Ofen zubereiten. So sparst du dir das Frittieren und jede unnötiger Kalorien. Die Falafel werden genauso zubereitet, landen danach jedoch auf einem Backblech im Backofen und werden dort etwa 30 Minuten gebacken.
Falafel ohne Kichererbsen
Wenn du keine Kichererbsen magst oder nicht verträgst, kannst du alternativ auch Süßkartoffel und Kürbis verwenden. Diese sollten bestenfalls vorher einmal kurz im Ofen angebacken werden, um schon eine weichere Konsistenz zu erreichen. Beides kann durchaus auch miteinander kombiniert werden und bin Abwechslung in die Falafel.
Hast du mal darüber nachgedacht, Gemüsesaftrester nicht einfach zu kompostieren, sondern weiter zu verarbeiten? Äpfel, Karotten und Ingwer eignen sich als Trester beispielsweise sehr gut. Grundsätzlich kannst du jedes ausgepresste Gemüse verwenden und für tolle Kombinationen sorgen. Mit etwas Öl vermischt lassen sich daraus Bällchen formen, die dann gebacken oder frittiert werden können.
Süße Falafel
Bei Falafel gibt es durchaus auch einige Varianten, welche sind nicht an dem Grundrezept orientieren, sondern weitere interessante Zutaten mit ins Spiel bringen. Dazu gehört unter anderem eine süße Version, die dann mit Datteln kombiniert werden kann.
Für die süße Variante weichst du entkernte etwa eine Stunde vorher ein und gibst diese mit Zimt, dem Saft einer halben Limette und den Kichererbsen in die Küchenmaschine. Frittiere die kleinen Kugeln in Kokosöl und serviere sie mit Honig.
Passende Dips
Es gibt einige Dips, die hervorragend zu Falafel passen. In Kombination wird daraus eine leckere und sättigende Mahlzeit. Wie wäre es mit:
- Tahini
- Auberginen-Dip Baba Ghanoush
- Joghurt-Minze-Dip
- Harissa
- Hummus
- Granatapfel-Sauce
Egal ob frisch, scharf oder würzig. Hier ist eigentlich für jeden etwas dabei und die Begleiter passen einfach perfekt zur Falafel. Am besten probierst du die Dips selbst aus!