Duschgel ist ein fester Bestandteil der tägliche Körperpflege. Genauso wie viele andere Beautyprodukte lässt sich auch Duschgel ganz einfach selbst in der heimischen Küche herstellen.
Warum Duschgel selber machen?
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, dass du dir dein Duschgel ganz einfach selbst herstellen solltest. Im Drogeriemarkt gibt es zwar endlos viele Produkte, die angeblich auf die verschiedensten Bedürfnisse der Haut eingehen, die Zutatenlisten sind oft endlos lang.
Viele Duschgele enthalten Zutaten, die nicht gerade umweltfreundlich und natürlich sind und von deiner Haut eigentlich gar nicht benötigt werden. Wenn du selbst Duschgel herstellst, kann du dir zu 100% sicher sein, dass dieses frei von Palmöl, Mikroplastik, chemischen Zusätzen, allergieauslösenden Duftstoffen und Tierversuchen ist.
Welches Equipment benötigst du?
Im Prinzip wird gar nichts Besonderes benötigt, sondern lediglich Dinge, die sich ohnehin in deiner Küche befinden: Dazu gehören eine Reibe, ein Messer, ein Topf und gegebenenfalls ein Sieb.
Du solltest darauf achten, dass du bereits ein Gefäß bereit hältst, worin das Duschgel später aufbewahrt werden kann. Idealerweise wählst du dafür auch eine natürliche und nachhaltige Variante, die darüber hinaus umweltfreundlich ist. Ein sauberes Marmeladenglas erfüllt hier seinen Zweck ebenso wie eine Flasche mit Korken oder Pumpspender.
Welche Grundzutaten benötigst du?
Einige Zutaten dürfen nie fehlen, damit auch wirklich ein gutes Duschgel entsteht. Bei jedem Rezept benötigst du in irgendeiner Form Seife. Manche greifen zu reiner Kernseife oder kaufen Seifenflocken. Wie du deine eigene Seife selber machst, hobel ich gerne die scharfen Kanten vor der Benutzung ab. Diese Reststücke lassen sich hervorragend sammeln und fürs eigene Duschgel nutzen.
Destilliertes Wasser gehört auch zu jedem Rezept dazu und dann oft noch ätherische Öle oder ähnliches, die für einen angenehmen Duft und entsprechende Pflege der Haut sorgen.
Deinem selbstgemachten Duschgel sollte je nach Rezeptur ein Verdickungsmittel hinzugefügt werden. Wenn du auch hier Wert auf Natürlichkeit legst, dann kommt Speise- oder Maisstärke in Frage. Die Stärke kann einfach mit zu dem Duschgel gegeben werden und verdickt dieses dann. Mehr Grundzutaten werden im Prinzip gar nicht benötigt.
Solltest du komplett auf Seife verzichten wollen, z.B, bei extrem trockener Haut, kannst du deinem Rezept etwas Betain, ein Tensid auf pflanzlicher Basis hinzufügen. Es reinigt gut, ist dennoch mild, gut hautverträglich und sorgt für gute Schaumbildung. Du kannst es ebenso für dein eigenes Haarshampoo einsetzen.
Zutaten zum Verfeinern
Wenn es um Kräuter und pflegende Essenzen geht, liebe ich besonders den Souk der “Einheimischen” in Nabeul. Der befindet sich ein Stück weit außerhalb der touristisch geprägten Einkaufszone. Stundenlang kann ich hier entlang schlendern und entdecke fast jedes Mal eine neue Mischung bei unseren Lieblingshändlern und Kräuterhexen.
Zudem kannst du mit guten ätherischen Ölen, Kräutern und Blütenaromen experimentieren, die sich gut mit Seife vermischen lassen.
Tonerde
Tatsächlich lässt sich T’fal, die tunesischen Tonerde, nur in Wasser aufgelöst zur Reinigung aber auch als Zutat in deinem selbst gemachten Duschgel sehr gut integrieren. Im Duschgel ist es etwas milder, dennoch wird deine Haut sanft gepeelt, mit Feuchtigkeit versorgt und zart gepflegt.
Honig und pflegende Öle
Honig klebt doch nur oder? Er klebt zwar, erfüllt aber auch einen wichtigen Teil der Hautpflege. Honig enthält nämlich viele wichtige Vitamine und pflegt die Haut besser als viele andere Essenzen.
Pflegendes Oliven-, Mandel-, oder Jojobaöl hingegen darf in unserem Duschgel genauso wenig fehlen. Das Öl die Haut geschmeidig und weniger anfällig für Verletzungen. Gerade bei kälteren Temperaturen hilft Öl dabei, die Haut nicht austrocknen zu lassen.
Ätherische Öle und Kräuter
Ätherische Öle mit Auszügen von Lavendel, Kamille oder Rosmarin haben nicht direkt eine Wirkung auf die Haut, sprechen dafür aber deinen Geruchssinn an. Ein weiteres Problem bei Duschgelen aus dem Drogeriemarkt ist nämlich oft der künstliche Geruch. Viele Menschen reagieren auf die verarbeiteten Parfums allergisch oder mögen die künstlichen Düfte einfach nicht.
Mit ätherischen Ölen oder verschiedenen Kräutern kannst du einen natürlichen und veganen Duft in dein Duschgel zaubern. Wer es noch natürlicher und etwas kostengünstiger haben möchte kann Orangenblütenwasser und Rosenwasser ins Duschgel mischen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs eigene Duschgel
Schritt 1: Seife zerkleinern
Im ersten Schritt muss die Seife so zerkleinert werden, dass sie gut eingeschmolzen werden kann. Am besten funktioniert das mit einer groben Reibe. Du erhitzt also etwa 400 ml Wasser in einem Topf und fügst deine Seifenflocken hinzu.
Schritt 2: Zutaten mischen
Jetzt muss die Seife eingeschmolzen und dabei ständig mit einem Schneebesen eingerührt werden. Erst wenn die Seife ganz geschmolzen ist, kannst du ätherische Öle oder andere Essenzen hinzugeben.
Schritt 3: Konsistenz korrigieren
Im letzten Schritt gilt es, die richtige Konsistenz hinzubekommen. Das ist manchmal gar nicht so leicht. Du kannst dafür ein Verdickungsmittel wie Maisstärke nutzen. Dann kann das Duschgel abkühlen und in ein Gefäß deiner Wahl gefüllt werden.
Die Konsistenz deines selbstgemachten Duschgels hängt unter anderem von der verwendeten Seife ab. Hab ein wenig Geduld, denn erst wenn das Duschgel komplett abgekühlt ist, zeigt sich ob es zu flüssig oder zu fest ist. Falls es dir noch nicht gefällt, kannst du es aber ganz leicht nochmal erwärmen und entweder destilliertes Wasser oder ein wenig Stärke hinzugeben.
Rezepte für normale Haut
Für jeden Hauttyp ist es wichtig, das passende Duschgel zu finden. Normale Haut hat es am einfachsten.
Schaumiges Duschgel
Für ein schaumiges Duschgel benötigst du rund 200 ml Wasser und etwa 20 g Naturseife. Hier kannst du bewusst eine Sorte auswählen, die stärker schäumt oder zu ein wenig Betain greifen. Ergänze nach Belieben ein Pflanzenöl deiner Wahl und ein paar Tropfen ätherischen Öls. Bei Bedarf dickst du die Masse mit ein wenig Maisstärke an.
Erfrischend mit Zitrusaromen
Wenn du dein Duschgel noch verfeinern möchtest, dann eignen sich Zitrusaroma sehr gut. Dafür kannst du eine Zitrone auspressen oder einen Sud aus Verveine hinzufügen. Alternativ kannst du auch einige Blätter Verveine direkt mit in dein Duschgel geben.
Rezepte für sensible Haut
Wenn deine Haut sensibel ist, dann braucht sie besonders viel Aufmerksamkeit, damit es ihr gut geht. Auch dafür gibt einige natürliche Mittel, die dir dabei helfen können.
Mit Honig und Kokosöl
Honig eignet sich hervorragend, um deine Haut zu pflegen. Zusammen mit Kokosöl entsteht eine gute Mischung, die direkt in die Poren eindringt und die Haut mit einer Art “Schutzschild” umhüllt.
Orangenblütenwasser
Orangenblütenwasser ist in Tunesien besonders beliebt und die beste Idee, wenn es um sensible Haut geht, die schnell empfindlich reagiert. Orangenblütenwasser wirkt ähnlich wie andere Hautwasser und beruhigt die Haut nachhaltig. Ersetze für dein Duschgel einfach das destillierte Wasser durch das Blütenwasser.
Rezepte für fettige, unreine Haut
Auch fettige und unreine Haut stellt oft eine Herausforderung dar. Pickel sind nicht nur unschön, sondern auch ein Zeichen dafür, dass deine Haut auf besondere Reinigung und Pflege angewiesen ist.
Peeling Duschgel mit Tonerde
Um dem Körper etwas Gutes zu tun, kann ein Peeling bei unreiner und fettiger Haut immer eine gute Idee sein. Tonerde wird meistens in Masken verwendet, kann aber auch im Duschgel wertvolle Dienste leisten. Am besten setzt du die fein zerkleinerte Tonerde mit ein wenig Wasser an und rührst sie dann in dein Duschgel-Basisrezept. Alternativ kannst du auch das feine Pulver direkt in dein fertiges selbstgemachtes Duschgel rühren. Bedenke hierbei, dass es die Konsistenz ein wenig andickt. Mit einem Schuss Rosenblütenwasser lässt sich das aber schnell beheben und dein Duschgel bekommt noch einen zart blumigen Duft.
Duschgel mit Jojobaöl
Gerne kannst du deinem selbst gemachten Duschgel auch ein wenig Jojobaöl hinzufügen. Studien haben belegt, dass es nachweislich entzündungshemmend wirkt und das Abheilen von Pickeln unterstützt, da es die Poren nicht verstopft.
Rezept für trockene Haut
Trockene Haut stellt für Menschen auch eine hohe Belastung dar, denn sie muss viel gepflegt und vor allem eingecremt werden. Doch auch mit deinem nachhaltigen Duschgel kannst du schon sehr viel bewirken.
Ohne Seife, mit Aloe Vera
Seife ist für trockene Haut oftmals kontraproduktiv, da die Haut dadurch noch trockener wird und sich der pH-Wert negativ verändern kann. Deshalb kann es für trockene Haut ratsam sein, nicht auf Seife, sondern auf Aloe Vera zu setzen. Mittlerweile kannst du in jedem Gartencenter deine eigene Aloe Vera Pflanze kaufen. Am besten kratzt du das reine Gel frisch aus dem Blatt und pürierst es mit einem Mixer. Statt Seife vermischt du etwa 100 ml Aloe Vera mit der gleichen Menge an destilliertem Wasser, fügst etwa 1 TL Speisestärke sowie 1 EL pflegendes Öl und nach Belieben sparsam ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzu. Aloe Vera hat wahre Superkräfte und kann bei trockener Haut sehr hilfreich sein!
Wie lange ist selbst gemachtes Duschgel haltbar?
Wie lange dein Duschgel genau haltbar ist, hängt vor allem davon ab, welche Inhaltsstoffe in deinem Duschgel zu finden sind. Wenn du dein Duschgel selber machen möchtet, verzichtest du ja auch bewusst auf Konservierungsstoffe. Im Durchschnitt hält sich dein Duschgel um die acht Tage. Im Kühlschrank gelagert hält es etwa doppelt so lange. Daher solltest du dir lieber eine geringe Menge herstellen, damit du immer frisches und nachhaltiges Duschgel zur Verfügung hast.
Da es aber sehr einfach ist, Duschgel herzustellen, ist Nachschub schnell gemacht.
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