Shampoo selber machen

Inzwischen ist es schon beinahe zu einem Trend geworden, Zuhause möglichst viel selbst herzustellen und das hat gute Gründe. Wenn auch du individuell auf dich abgestimmte Produkte haben möchtest, reicht es oft nicht, die Produkte von der Stange aus dem Drogeriemarkt zu nutzen. Hast du schon einmal probiert, deine Kosmetik- und Reinigungsprodukte selbst zu machen? Wenn nicht, dann wird es spätestens jetzt Zeit dafür! 

Warum solltest du Shampoo selber machen?

Für Haartyp gibt es im Drogeriemarkt inzwischen zahlreiche Shampoos, die angeblich genau auf die Bedürfnisse und die Struktur deiner Haare eingehen sollen. Die Zutatenliste ist dabei sehr lang. 

Doch so anspruchsvoll sind deine Haare eigentlich gar nicht. Es kommt vielmehr darauf an, dass du die richtigen Zutaten in deinem Shampoo hast, die zur Pflege und Gesunderhaltung der Haare beitragen. Auf Mikroplastik, Weichmacher, chemische Zusatzstoffe, allergieauslösende Parfums und Farbstoffe lässt sich hingegen sehr gut verzichten. Abgesehen davon lässt sich mit selbst gemachtem Shampoo jede Menge Müll vermeiden.

Welche Zutaten brauchst du?

Wie bereits erwähnt, wird für ein gutes Shampoo nicht allzu viel benötigt. Du benötigst lediglich folgende Zutaten:

  • natürliche Seife 
  • destilliertes Wasser, alternativ Blütenwaser oder Tee
  • Pflegende Pflanzenöle 
  • Kräuter oder ätherische Öle 

Welches Equipment brauchst du?

Je nach Rezept wird unterschiedliches Equipment benötigt, ein paar Dinge sind jedoch immer gleich. Um das Shampoo abfüllen zu können, benötigst du eine leere Shampooflasche, die gut ausgewaschen werden sollte. 

Darüber hinaus benötigst du einen Topf, worin das Shampoo hergestellt werden kann und eventuell ein Sieb, womit du Kräuter und Co. wieder herausfiltern kannst und einen Trichter zum besseren Befüllen der Shampooflaschen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs eigene Shampoo

Im Folgenden wirst du feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, ein eigenes Shampoo herzustellen. Ähnlich wie beim selbst gemachten Duschgel, kannst du beim eigenen Shampoo auch übrig gebliebene Stücke deiner selbst produzierten Seife verwenden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern so weißt du auch wirklich zu 100 %, was in deinem Shampoo steckt.

Schritt 1: Seife zerkleinern

Zuerst zerkleinerst du die Seife. Am besten funktioniert das mit einer groben Reibe. Du erhitzt also etwa 200 ml Wasser in einem Topf und fügst etwa 20 g Seifenflocken hinzu. 

Schritt 2: Zutaten vermischen

Unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen schmilzt du die Seife. Wenn sie geschmolzen ist und die Masse ein wenig abgekühlt ist, kannst du sparsam ätherische Öle oder andere Essenzen hinzugeben. 

Schritt 3: Shampoo abfüllen

Ich persönlich empfinde es nicht schlimm, wenn das Shampoo etwas flüssiger als das Gekaufte ist. Solltest du es etwas dickflüssiger bevorzugen, gib ein wenig Speise- oder Maisstärke hinzu. Dann kannst du das Shampoo abkühlen lassen und in eine Flasche deiner Wahl füllen. 

Da es sich um ein naturshampoo ohne bindende chemische Zusatzstoffe handelt, trennen sich die Komponenten. Daher gilt: schüttel die Flasche, bevor du das Shampoo benutzt.

Rezepte für fettiges Haar

Die normalen Zutaten gelten als Basis-Rezept, wenn deine Haare keine größeren Ansprüche stellen und auch sonst pflegeleicht sind. Anders sieht es aus, wenn du schnell mit fettigen Haaren zu kämpfen hast. Auch da kannst du bereits mit dem richtigen Shampoo viel erreichen. 

Brennessel oder Minze 

Obwohl ich in Deutschland komplett auf Zucker verzichte, ist in Tunesien der Sirup ähnliche Thé à la Menthe mein Lieblingsgetränk. Darüber hinaus lässt sich Minze auch super nutzen für ein selbst gemachtes Shampoo. 

Minze ist auch in Deutschland stark vertreten und kann in jedem Supermarkt erworben werden. Dabei solltest du lediglich auf Bio-Qualität achten, damit keine Schadstoffe enthalten sind. Minze und Brennnessel wirken bei deinem eigenen Shampoo erfrischend und du wirst feststellen, dass deine Haare nicht mehr so schnell fettig werden. Setze bei der Herstellung deines Shampoos die Hälfte des destillierten Wassers ein und ergänze die Seifenlauge einfach mit der gleichen Menge eines kräftig aufgebrühten Suds aus Brennessel und/oder Minze – in diesem Fall selbstverständlich zuckerfrei! 🙂

Zedernöl

Zedernholz wird in Tunesien zur wirkungsvollen Räucherung gegen lästige Insekten eingesetzt. Der Rauch hüllt das Haus schnell in einen angenehmen Duft. Dabei denkst du vermutlich zuerst an die typischen Räucherstäbchen, die meist aus Indien in deutschen Esotherik-Läden landen. Der Norden Tunesiens ist bekanntlich grün und fruchtbar. Wir berichteten ja bereits vom Nationalpark Ichkeul und dem gleichnamigen Berg, dessen Hänge reich mit Kiefern und Zedern bedeckt sind. Kein Wunder also, dass in den Nordafrikanischen Ländern auch Zedernöl auf den Souks angeboten wird.

Das Zedernöl lässt sich besonders bequem in einer Haarspülung oder Shampoo verwenden und reguliert die Talgbildung der Kopfhaut, was wiederum gegen fettige Haare hilft. Darüber hinaus verleiht das holzige Öl dem Shampoo auch noch einen angenehmen Duft. Gib dafür einfach 1 EL in dein Basis-Shampoo.

Rezept für feines Haar

Feine Haare haben es oftmals besonders schwer, denn sie sehen schnell glanzlos aus und benötigen besondere Pflege, um wieder gekräftigt werden. Auch dafür gibt es einige natürliche und vegane Zutaten, die problemlos in deinem eigenen Shampoo landen können.

Nicht selten sieht man in Tunesien sowohl Männer als auch Frauen mit einem kleinen Jasminsträußchen in der Hand oder hinters Ohr geklemmt. Dieser kleine Glücksbringer duftet nicht nur herrlich. Der Sud aus Jasminblüten soll feines und strapaziertes Haar stärken. Regelmäßig als Shampoo oder in Form einer Haarkur über Nacht verhilft Jasmin deinem Haar zu gesundem Glanz und mehr Volumen. Setzte hierfür die Seifenlauge mit nur 100 ml destilliertem Wasser an und ergänze später 100 ml eines kräftig aufgebrühten Jasmintees.

Rezept für trockenes Haar

Auch trockene Haare sind ein ernsthaftes Problem und können beispielsweise zu Haarbruch oder Schuppen führen. Gerade im Winter leidest du vielleicht auch unter trockenen Haaren. Honig und Kokosmilch spenden gleichermaßen wunderbar Feuchtigkeit, halten diese vor allem auch im Inneren der Haare fest und sind daher sehr wohltuend. Mische deine Seifenlauge mit der gleichen menge Kokosmilch und ergänze 1-2 EL Honig. 

Rezept für schnelleres Haarwachstum 

Setze bei der Herstellung deines Shampoos gegen Haarausfall die Hälfte des destillierten Wassers ein und ergänze die Seifenlauge einfach mit der gleichen Menge eines kräftig aufgebrühten Rosmarintee, den du zuvor mindestens 3 Stunden hast ziehen lassen. Für ein kräftigeres Aroma kannst du noch 3-4 Tropfen ätherisches Rosmarinöl ergänzen.

Rezept für blondes Haar

Für blondes Haar setzt du zunächst einen kräftigen Kamillentee an. Für die Seifenlauge verwendest du nur die Hälfte des destillierten Wassers und ergänze die Seifenlauge anschließend mit der gleichen Flüssigkeitsmenge des aufgebrühten Kamillentees. Ergänze etwa den Saft einer halben Zitrone und fertig ist dein Shampoo. Verteile das Naturshampoo in den Längen und auf dem Haaransatz und lass es etwa drei Minuten einziehen. Da Kamille und Zitrone eine aufhellende Wirkung haben, wird dein helles Haar schnell wieder frisch aussehen.

Rezept für braunes und schwarzes Haar

Auch für dunkle Haartypen gibt es spezielle Rezepte! Setze dafür die Seifenlauge mit der Hälfte des destillierten Wassers an und ergänze die Masse mit der gleichen Menge eines starken schwarzen Tees, den du zuvor lange hast ziehen lassen. Gib einen guten Schuss Zitronensaft hinzu und fertig ist dein selbst gemachtes Shampoo.

Rezept für ein Anti Schuppen-Shampoo

Schuppen sind ein sehr unangenehmes Problem. Für dein eigenes Anti-Schuppen Shampoo solltest du daher auf wertvolle pflanzliche Öle setzen. Nutze bereits für das Basis-Rezept deines Shampoos eine hochwertige, vorzugsweise selbstgemachte Olivenölseife. Ergänze die noch warme Seifenlauge mit je 1 EL Mandel- und Kokosöl sowie einem 1 EL geschmolzener Sheabutter. Dieses reichhaltige natürliche Shampoo pflegt die gereizte Kopfhaut.

Alternativ kannst du auch Teebaumöl oder Eukalyptusöl in das Basis-Shampoo auf Olivenölbasis mischen. 

Shampoo ohne Seife

Ob du es glaubst oder nicht, zum Haarewaschen benötigst du nicht unbedingt ein Shampoo. 

Tonerde und Orangenblütenwasser 

Über die Vorteile und Wirkungen dieser beiden Naturprodukten haben wir ja bereits ausführlich berichtet. Ein Shampoo-Ersatz aus der tunesischen Tonerde in Kombination mit herrlich aromatischem Orangenblütenwasser ist wohl eines der Schönheitsgeheimnisse tunesischer Frauen. Der Tipp stammt von Rajas Mama. Tonerde wurde schon in ihrer Kindheit zusammen mit Orangenblüten auf der sonnigen Dachterrasse getrocknet. Im Mörser zerkleinert und mit Orangenblütenwasser vermengt ist dieses Shampoo das Beste was deinen Haaren passieren kann. Und der Duft ist einfach einzigartig

Haare waschen mit Roggenmehl

Genauso kannst du Roggenmehl auch einfach mit Wasser vermischt werden und es entsteht eine Mischung, die wie ein richtiges Shampoo funktioniert. Das Roggenmehl lässt sich danach auch wieder problemlos auswaschen und hat die gleiche Wirkung wie klassische Shampoos. 

Auf unserem Blog findest du bereits einige Anleitungen und Tipps, um dein eigenes Beautysortiment wie Duschgel, Seife oder auch eine Haarkur selber zu machen. Sogar Zahnpasta lässt sich easy zu hause herstellen! Hast du es schon ausprobiert oder eigene tolle Rezeptvorschläge? Teile Sie mit uns!

2 Gedanken zu „Shampoo selber machen“

    • Wir auch 🙂 Schreibe uns gerne mehr über deine Wasch-Erfahrung mit Tonerde. Benutzt du es pur oder verarbeitest du es zu einem individuellen Shampoo?

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